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MORGEN ZIEH'N WIR JA !

Ganz weit hinterm Horizont, am Ende der Welt, wo alles ara achonsten Ist, liegt ein herrlich.es Tai. Von weichen Huge In eingerahmt scheint die Sonne dort in ewigem Glanze. In tiefem Blau laoht der Himmel auf die Erde,

und hat er wirklich real Wolken, dann sind es jene kleinen, die wie goldige Schafchen fried® lich auf der t'eide grasen. Bin Fluss, sich selber lange, lustige Oder ernste Geschichten erzahlend, fliesst durch das Tai, und Weiden, die je nach der Jahreszeit griin, golden Oder, wenn voller Katzchen, silbem leuchten, hangen bis ans Wasser, als wollten sie es in

fiberstromender Liebe streicheln. In diesem wunderherrlichen Tai steht eine griine Htitte, vertrMumt und inmitten von unendlich schdner Blutenprscht fast wie verzaubert. Und wenn am warmen Abend die Micklein sununen und die Voglein ihr Schlummerlied singen und die Blumen wie zum Bank und Preise des Schdpfers all dieser Schonheit ihren zarten Duft

in die Welt stromen, da kann man nur fiihlen, dass dies Gottes allerheiligster Besitz, das Paradies, sei. Und doch, wie auch das Paradies seine Schlange und den Baum der Versuchung und Erkenntnis hatte, so hat auch dieses Stfickchen Herrlichkeit seinen kleinen Teufel.

Die rienschen, die in diesem HUttchen wohnten, waren die reinsten und besten, die man nur finden konnte auf Erden, und ware es nach ihnen gegangen, so ware auch die Ruhe, der Friede und die Eintracht, der Schonheit

des Tales entsprechend, vollkommen gewesen. Aber wie sah es aus ? Das Stiickchen Fleisch Oder Kuchen, das man selber gerne ge= habt, immer legte das Teufelchen es gerade auf den Teller des Nachbam, das Bernd, das man selber gerade hingehangt zum Trocknen, es war verschwunden, das leiseste Wispera wurde in ein lautes Geschrei verwandelt, das die

Ohren beinahe zerriss, die melodischsten Flo® tentone begleitete hasslicher Geruch und .... ... kurz, es war nicht mehr zum aushalten. Es ging nicht, das Huttchen war verwunschen, und so musste man fort und sich trotz brechenden Herzens entschliessen, in eine andere Gegend zu ziehen. Aber wohin ?

Das brauchte langes, langes jberlegen. Schliesslich aber nach Honaten kam man plotslich zu dem Entschluss, auf eine Insel zu ziehen, denn dort, von brausendem Deere urnge® ben, wurde man den Teufel wohl los sein. Natiirlich musste alles in grosster Heim® lichkeit vor sich gehen, dass das Teufelchen

nur ja nichts merke. In aller Heimlichkeit wurde gepackt, die Bundel wieder und wieder durchsucht, dass auch ja nichts Unrechtes mitgenommen wurde, es wuide geschniirt und vernagelt, aber endlich, endlich war alles fertig und blieb nur noch das kalte, kahle Huttchen verlassen, wie eine tote Zrebsschale, zuriick. Um aber ganz sicher zu sein, dass auch nichts vergessen sei, ging der vorsichtige Hausnarr in der letzten Nacht noch ein® mal von Kaum zu Raum und schaute in all® Ekken und V.inkel und kam so auch in die aller« allerausserste. Dort bemerkte er beim Scheine einer Kerze einen Schatten, der sich hin und her bewegte. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Vorsichtig schaute der Harr urn die Ecke, und was sah er ?? Ein kleines,nacktes Teufelchen, das ganz in seine emsige Arbeit vertieft seine Waache wusch. -

"Was machst denn Du ?!?” fragte der Narr ganz erstaunt. “Ich ?” fragte das Teufelchen erst ein wenig erschreckt, dann aber mit leichtem Achselzucken, ”ich wasche rneine Lurapchen, denn morgen, da zieh’n wir ja !” -

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https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440910.2.7

Bibliographic details

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 128, 10 September 1944, Page 3

Word Count
542

MORGEN ZIEH'N WIR JA ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 128, 10 September 1944, Page 3

MORGEN ZIEH'N WIR JA ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 128, 10 September 1944, Page 3

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