KAUM GEDACHT!
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13.
Die Bootsjungen batten schon in den frii® beaten Morgenstunden unseren Proviant ini Boots verpackt, und so ging es denn mit einer leichten Landbrise der nordlichen Einfahrt des wunderschonen Kieta-Hafens entgegen, wo zu unse® rem Bedauern der ind abfxaute und zu den Rie« •sen gegriffen warden musste. .iohl um den Jun* gens zu imponieren, Oder auch um dem Verwaiter zu zeigen, dass ich im Notfalle auch pullen konnte, griff ich auch nach einem dieser An* triebsmittel aus ,schenholz und pullte mit der johlendan Bootscrew um die Wette; war aber froh, ale nach circa einer itunde mein Chef, ein paar 1 laschen Leeks Lager offnete und ich sohwaisstriefend den Riemen einem lachenden Bootsjungen. übergeben konnte. Die drei Passerblasen, welche ich mir bei dem Spasse zugezo® gen hatte, batten nir beinahe den Appetit aufs Bier verdorben. Da ich aber einer Flaeche deutschen Biers gegenuber immer sehr empfanglich war, zierte ich mich nicht lange, und da ich obendrein noch der Besitzer des gr’issten Glases war, wa= ren die Belden .laschen bald leer. • Ich musste dabei wohl den Lowenanteil be® kommen haben, Oder Dickie litt voin Hatzenjam® mer, denn leurz darauf hatte er wieder Durst. In der Nahe der deutschen Kokospalmen® pflanzung ARAWA, von wo aus man den an der Sudkiiste Bougainvilles liegenuen, tatigen Vul® kan BOGAJA guc sehen konnte, kam der SudoetWind hoch; die Hegel wurden gehisst, und unter dem Gesange der Bootsjungen, welche natiirlich gerade so froh wie ich waren, dem eintbnigen Pflanzungsleben auf ein paar Lochen entronnen zu sein, ging es unserem Ziele — CAP—LE-GRAS • - zu. Dort im Laufe des Nachmittags angekommen, wurde gleich mit dem Bau der Hutten cegonnen. Fiir den Proviant batten wir zum Schutze gagen baftigen began und wohl auch, weil wir nicht wussten, wie es in der Gegend mit dem Beschax® fen von Dachcecki material stand, 10 Bellblech* platten mitganornmen. Drei so Stunden nach unsere r Ankunft halten wir den ganzen Proviant, sowie Decken, Bettzeug usw. fur Weiss und Schwarz unter Dach und Fach. * Mit Hilfe von Eingeborenen aus einem in der Nahe gelegenen Dorf wurdea am folgenden Tage der Rest der Hutten gebaut. Lie Llattwe® del der Borassus-Palme, einer im Archipel ein= heimischen F< 1 e, leisteten dabei git? Lienste
als Dachdeckmaterial. Nun konnte am nachsten Tage mit dem ei® gentlichen Zweck unserer Reise — der Land® suche — begonnen werden ! Von dem in nordwestlicher Richtung laufenden Strande wurden alle 200 Meter Hchneisen ira Winkel von 90 Grad, also !.., geschlagen. Es waren fur jede Schneise drei mit Axt und Buschmesser bewaffnete Arbeiter vorgese® hen, und die Richtung wurde den Boys mit Hil® fe eines prismatischen Kompasses und einer Reihe von Staben angegeben. Da uns 15 Arbeiter zur Verfugung standen, machten wir die 5 Schneisen, welche zweimal taglich inspiziert werden mussten, anfangs nicht viel borgen; und ich konnte daher taglich ein paar Btunden der Jagu nach ..ildtau® ben und blnten widmen. Dieses susse Nichtstun erfuhr jedoch ei« ne ganz gewaltige \nderung, sobaid die :;chnei® sen ois zu einer Lange von 2000 Peter geschla® gen waren. Ich engsgierte aaher im Nachbardorfe 4 kraftige Bengels. und schlug mit Hilfe des Kbm® passes einen sudwestlichen Enden der Sohneisen. Das nutzlose Auf- und ablaufen der schon inspizierten Schneisen — 15 bis 20 Kilometer po Tag — wurde dadurc erapart. Hickie hatte inzwischen einen Anfall von Malaria bekoramen, und so fiel anfangs die gan® ze Arbeit auf neine - chultem. - Hachdem mein Chef sich nach 4 Oder 5 Tagen so einigermassen erholt hatte, kam er nach dem Tr-ihstuck mit in den Busch, um die Erde, welche wir aus den in Abst/inden von 100 Metern angelegten J/'chem gegraben hat ten, zu priifen. Die ersten paar ytunden ging alies wie am Sohnurchen; der Bo en war gut, und ciie Jungens hattea wirklich gearbeitet. Hickie driiexte mir daher auch seine vollste Zufriedenheit aus. Doch der Tag war noch jung, und es sollte noch ganz anders kommen. Zwischen der dritten und fiinften Schneise waren wir auf sumpfiges Gelande gestossen,und ich hatte daher auf Schneise N 0.4» welche den Sumpf durchquerte, an besonders nassen Stellen Notbriicken und kurze Knuppelwege errich ten lessen, damit . ickie, .elc.er noch ziemlioh klapperig auf den Beinen war, nicht im Schlamn zu waten brauchte. Die schlimmste Stelle wurde von zwei nebeneinanderliegenden, 30 Fuse langen und ungei’aiir lu Zoll dicken Baums tamman
Überbruckt. Ich hatie diese Motbricke, obwohl die Jungens die Rinde abgeschalt batten und das Holz daher etwas schlupfrig war, bisher immor anstandslos liber schr it ten. Klein Vorgesetzter hatte weniger Gluck. Kaum war er in der Kitto der Briicke angelangt, so glitter auf einer besonders glitschigen Stelle aus und stiirzte rucklings in den Schlami • Der vom Kopf bis zu den Fussen mit Schlamm bedeckte H. schnitt solch eine Jammer** figur, dase ic‘: rait dem beaten Killen mein La« chen nicht verbeissen konnte. Je raehr H. echimpfte, des to mehr lachte ich, und wire H. nicht mil den Rorten ’’perverted sense of humour” abgebauen, so hatte ich ganz gewiss noch Lechkrampf bekommen. Obgleich as schon 'Zeit zum IZittagessen war, ging ich wohlweislich nicht nach Hause, sondern wartete, bis ■’ich die ’Vogen der Rrre« gung ein wenig gelegt h?tten.
Kleine DiplWatie bewahrte sich auch; derm als ich gegen 5 bhr abends nach Hause kam,lag das Lager iia tiefsten Frieden. bar Ceruch von gebratenen Tauben drang aus der Kuche; Hickie in reinon Pyjamas und frisch r-x alert ms.chte eb er. die Bekanntschaft einer frisch ge<sf fne« ten Flasche HENNESSY*S-Star und begriieste mich rait den ”orten: “Sony I lost my temper, Mr. Urban, but at the time, with my eyes and mouth full of stinking mud, I could not, for all the Tea in China, see the point of the joke. Also, when I was Plantation Assistant for Liver Brothers 20 years ago, Assistants never laughed at their Managers, However, all is well that ends well, so cone and let’s get on the outside of a couple of stiff Brandy and Sodas; we’ve earned them.”
(Fortsetzung folgt.)
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Bibliographic details
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 104, 19 March 1944, Page 8
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981KAUM GEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 104, 19 March 1944, Page 8
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