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KAUM GEDACHT !

( Diese Artikel sind nur ftir unscre DEUTSCHE STACHELDRAHTPOST geschrieben. ) (Alle Rechte vorfcehalten. Kachdruck verboten.)

2.

“Kaum gedacht!”, so beginnt die zweita Strophe eines bekannten Soldatenlied.es. - Auch mancher Internierte hatte kaum geahnt, was ihm das Schicksal vorbehalten hatte, "bis ihn eines Tages die Polizei verhaftete. Die schwarzen

Wolken am Horizont hatten sich vereinigt zu einem furchterlichen Krieg. Schnell griff man an den Fronten zur Waffe, und hinter der Front sum Stacheldraht. Unzahlige Intemiertenlager entstanden übemacht, und ein feuriges Llorgea® rot deutete an, dass es mit Leiner Freiheit

vorbei war. Ein unabhnderliches Schicksal war fiber die Walt gekommen und hat in seiner to= senden Stromung so ruanchen verschlungen.

In einigen Tagen soilten wir Kamaischi, in Japan, erreichen. Lie grossen MitsubischiStahlwerke hatten schon Unmengen von Alt-Eisen verschlungen, und nun war nicht nur in China, sondem auch in Europa Krieg. Loch das sollte uis nicht fetdren - - waren wir dock weit davon, im Stillen Ozean - - und diese Heise sollte um wieder nach dem neutral-gebliebenen Amerika zuruckbringen. Wir streiften noch die Kusten von Luzon, Korregidor und Vindanao,und, nach Tagen von Himmel und Wasser, legten wir in Philadelphia an. *ir hatten Kopra-Schatze von den Philippinen gebracht und waren gerade beim Loschen, als wir von dem Attentat im Bier-Keller zu

liinchen horten. Dann, einige Tage spater, als wir in Baltimore unser Schiff mit noch mehr Stahl fur Japan beluden, posaunte schon der Rundfunk die Nachricht von der Schlacht in der Miindung des La Plata in die Veit hinaus. Wie oft fiihrte da nicht das Gesprach auf den Krieg, die Kriegsnachrichten und die Kriegsgelder (war-bonuses),welche die Kompagnie nicht mehr auszahlen wollte; und wer da® mi t nicht einverstanden war, kam sehr schnell in Verdacht.

Wir stellten bald fest, dass wir Vaffen an Bord nd tig hatten. So machte ich mien denn daran, auf unserer nachsten Heise, Messer zu

schmieden, lange Messer wie sie einst die Seerauber hatten. Diese verteilte ich jedoch erst an meine Freunde, woruber unser alter Zimmermann sehr erbost war und schliesslich das Ge® riicht aufbrachte, dass wir irn Sinne hatten,

zu meutem.

Das war die Stimmung auf der ”VlNKl**,in der ich, Ende lai 1940, zum eraten lal nach Neuseeland kam.

hachdem wir unsere Ladung Phosphat ge* loscht hatten, lagen wir noch drei Tage im Devonport Dock. Ich hatte schon drei Jahre auf diesem

Schiff hinter mir und wollte mich nun endlich abraustem und nach einer besseren Stelle urn® sehen. Des Kapitans Interessen lagen jedoch an seinem Schiff, under wollte mir meine Freiheit nicht friiher geben, bis er einen neu® en Elektrotechniker gefunden hatte - - anscheinend ein schweres Problem, zur Kriegs® zeit, in Neuseeland. Nun, am Ende gelang es ihm doch, mich noch fur zwei Heisen nach Nauru zu überreden. Dass aber noch etwas ganz anderes dahinter® steckte, davon hatte ich keine Ahnung, bis ich nach der dritten Heise zuriick nach Auck* land kam* - Da wartete schon die Polizei auf mich. Sie brachte mich zum Polizei-Amt und wollte alles mogliche von mir wissen, wahrend ich jede Antwort auf politischem Gebiet ver® weigerte. Zum Schluss erbeuteten sie sich eine Unterschrift, da ich nie dachte, dass Leute so hinterlistig sein konnten, wie ich sie seit« dem kennengelernt habe. Sie fragten mich femer, ob ich doch wie® der zum Schiff gehen mochte. Ich antwortete: “Ja". “Aber die kannschaft ist doch so gehassig?** “%ie kann sie das sem,wenn sie zu mir koramt und sogar Geld von mir borgt?” - “Oder roochten Sie vielleicht im Seemanns® helm bleiben?’’ “Das auch,wenn Sie nichts dagegen haben.“

“Gehen sie also nicht mehr zuriick zum SchifT-’’

Ich hat_te keine Ahnung von den neuen Kriegsverordnungen,die festsetzen, dass jeder, der sich 24 Stunden in einem Lande aufhd.lt,als wohnhaft an diesem Platze angesehen wird. Inzwischen verbrachte ich vier angenehme Tage in Auckland, mit Kino und Itestaurant, al® les ohne einen Pfennig zu bezahlen, bi 5....... mich die Goheii»-Polizei im Seemannsheim auf® suchte.

(Fortsetzung folgt.)

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https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440102.2.17

Bibliographic details

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 93, 2 January 1944, Page 8

Word Count
635

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 93, 2 January 1944, Page 8

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 93, 2 January 1944, Page 8

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