DIE FEIERTAGE
sind wieder einmal voruber. Der schdne Weih® nachtsabend klingt noch nach. Unser pr&chtiger Weihnachtsbaum erinnerte uns taglich daran* Die grossartige Liebesgabensendung aus der Heimat werden wir niiumer vergessen.- Viir erwahnen bei dieser Gelegenheit, dass uns im Laufe des vergangenen Jahres seit Einfuhrung der Sammel-Sendungen 365 Pakete dee Deutschen Roten Kreuzes erreichten, das ist ein Paket pro Tag, oder vier Pakete pro Mann !! - Aber auoh sonst brauchten wir in den Festtagen nicht zu darben. Unsere Kuche rail ihrem Stab ▼on Xochen, Hilfskbchen und Helfershelfern hat uns geradezu durch eine Mastperiode gebraoht, und wir kbnnen ihnen alien nur herzlichen Dank fur ihre Fiirsorge asgen. Unsere Magen durften reichlich verwohnt worden sein. Wir haben gegessen, geruht, Sport getrieben, - - und wieder gegessen. Das klingt vielleicht schlimmer als es war; es ist auch gearbeitet wordeni
Den Hohepunkt der Festtage brachte uns die Theatervorstellung ’’Dr.med.Hiob Pratorius” welche in spateren Jahren, wenn wir keinen Stacheldraht mehr urn uns haben t als eine der schonsten Erinnerungen der Gefangenschaftsjahre erhalten bleiben wird. Das Kino fiel vergangene Woche aus. Wahrscheinlich haben Kodaks nach Landes-Sitte, trotz war-efforts, die Bude fur einige Wochen dicht gemacht. Ob es kommenden Mittwoch wie-
der losgehen wird, konnen wir noch nicht mit Sicherheit sagen. Die Bar war in diesen Tagen emsig be-
sucht,sodass triibe Gedanken keine Gelegenheit hatten, sich breit zu machen, sondem bald runtergewaschen wurden. - Eine itberrs schung gab es insofem, als — mit besonderer, offizieller Erlaubnis natiirlich — es am SylvesterAbend gegen 12 Uhr an der Bar ein ausgezeichnetes Gias Bowie gab, zum Einleiten des Neuen Jahres, und dazu Berge von Berliner Pfannkuchen.
Der Faustballplatz iibte an den schonen Tagen eine grosse Anziehungskrsft aus. Bei Spaziergangen um das Soortfeld konrte man zuschauen, wie die Grasflachen dort maschinell gemaht und die Heuballen gleichzeitig gebunden und gepresst wurden. Die Angabe, dass die Italiener am ar entlassen werden sollen, ist bis jetzt noch nicht widerrufen worden. Das Gerucht über unsere Hiickkehr nach Somes Insel ist wahrend der Feiertage wieder etwas gewachsen, und jetzt soli schon der 28, Januar der Tag unseres Abtransportes sein!?!? Wohlgemerkt, es ist ja nur ein Gerucht !! -
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Bibliographic details
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 93, 2 January 1944, Page 4
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343DIE FEIERTAGE Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 93, 2 January 1944, Page 4
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