DER "JODEL-PLAN".
Araerikaniach© .ilitarschriftsteller haben versucht, Aoabinationen aufzubauen über die Plane, die unser FUhrer zur Verfugung hat fUr die Fortfuhrung eines "langen iCrieg©s’‘,im Ge® gensatz zu einem "schnellen Krieg*. -
Wir hier sind natiirlich nicht in der Lage, irgend ein Urteil abzugeben, well erstens uns kein ’ at erial zur Verfiigung steht, das
auch unser© Leite dieser Weltumwalzung Karate lit, und zweitens veil wir ja auch garni ch t dazu berui'en zu sein uns einbilden wollen. -
Deahalb soli im allgemeinen nur das wiedergegeben warden, was die feindliche Bresee darS® ber meldet. - is sei vorweg gesagt, dase das Material zu den folgenden Kombinationen aus anti-deutschen Ruellen stamrat, von "verlasslichen** Parsonen innerhalb Deutschland© und der Übernomnenen Gebieta geliefert. ~ Me deutsche I’eeresleitung ist si ch darii® -ber klax geworden, dass ein langer Krieg, und zwax ein Krieg der Irdrosselung, der Abwiir® gung, sich entwickelt hat, der dem den Sieg
gibt, der auf derartige Verhaitniese filch vol! und ganz einstellt. Zu diesera Zweck ist das
ganze besetzte 'uropa in eine "Pestung" uragestellt, die zu verproviantleren und mit allem zu versorgen, was zwn Aushalten dieser Festun& Jahre hindurch, notwendig und erforderlich ist, Pflicht der leltenden obersten Kriegsmacht let.
Die Versorgung aieser ungeheuren Festung erstreckt sich nun auf drei grosser© Gebietex !• okonojniscx., 2. militarised. und J. poll® tisch.
a. Das bkoaoai&che Gebiet umfasst aie Versor-
gung der Volker und die LichensteHung der Ver* eorgung durch Masanahmen, die sich hauptsach® lich auf Aebensciittol und dann auf das Keraus® bringen und die Fertigstellung der Haturpro® dukte der so vielen,verschiedenen eingeschlossenen Lander erstrecken. pan kann sich wohl einen Begriff machen von dee ungeheuren Auseass all dieser Problem©, die andauernd gelbst werden. - Kein under, wenn unsere Terwandten und Kreunde in der Heiaiat uns mitteilen, dass ALL J, saint und senders, sog&r über YCWahrig© hinaus, fleissig am >erk sind, was wiederum tr&l wohl als Beweie angesehen werden kann da fur, dass dieser Tail der Gross-Organisation in al® len seinen Einzelheiten in vollster Entwick® lung steht und heute, am xide dee 4-Jahres, durch die so vielseitigen Erfahrungen nicht mehr versagsn kann. - b. Auf militarischem Gebiet erstreckt die
Versorgung unserer Festung sich auf das Men® Bchen-r ampfmaterial und suf Munition und derm auf die Beschaffung und Zusendung der vielen Tausende von Arten von /Criegsaafichinen. Hier muse es selbstverstgndlich seln, dass das Menschenmaterial sich nicht nur aus deutschen
Kreisen Mtgantz ergrnzt, dass unsere Verbiin® deten im vollsten Masse herangezogen werden miissen. Ka kbnnen deshalb Press©-;.!eldungen fiber angebliche Volk 8-I©vol ten in Ungam, Bui. garien usw. wohl in das Reich der Fabel verwlesen Oder als Auswuohs gold—beatiiokter Ge—-helm-Propaganda angesehen werden. - Pie Mvi® sionen mussen gegebenenfalls ©ben ”aua der Er® de gest&mpff werden. - Genau so muss die
Rerstellung und Belieferung der Zentraldepots Riit Munition und den so unzlUiligen Kriegsmaterialien bestimt und sicher erf olgen,sodass die dauemd voll kampfbereit bleibt.c. ;Jber politische Propaganda innerhalb un® eerer Featung lesen wir tagtSglich in der lo® kalen Press©* Label werden uns die hanrstriu*bendsten Feldungen aufgetischt fiber Pinrichtungen, Konzentratloneiagergreuel, ja tung #*anzer StKdte. Wir brauchen uns aber fiber -erartige Erzahlungen keineklal grauen Faare wachsen zu larran. Fa soil hier aber besenders betont werden, dass, genau wie an der Flront, eo auch innerhalb unserer Pestung eiseme Ms® «iplin und Ordnung an alien Plfttzen durchgefuhrt werden muss. Zu diesora Lweck ist die (in der alliierten Welt beruchtigte) Gestapo (Ge® heime Staats-Polizei) eufgestellt, die sicherlich bei der Verschiedenheit der ’vielen Vdlker besonders im Sudosten Europas keine leichte Aufgabe zu losen hat und zwitweise schwere, verzwiekt schwere Aufgaben zu knacken bekorcmt, lie * apt' aber in jecern Faile um so wichtiger sind. Aus de® irirgler wind leicht ein kteckerer und aus ihm ein weslorzlerischer W3h« ler, die in leider so vielen FMlen dann das imaer reichlich angebotene Geld Albions in die H&nde bekomwen und daait das Gift des Vorkris® ge« im eigenen Volk legen. Opposition gegen die Regierung und die ausfuhrenden Organs kann in diesen Zeiten aber auch in keiner ’ eise,aei sie noch so gering, geduldet werden. Handelt es eich dock urn das ■’’ortbestehen unserer ?’e® stung ! Piese Ausffihrungen mdgen hart und so® gar grausam klingen > sowas muse aber zurdek® treten, wenn wir bedenken, dass nicht nur die <>ukunft >qu tschlands sondem die Existenz unseres deutschen Volkes auf dem Spiel steht.
' ollen und wcllen wieder erleben, dass Arerika wm nit "paper-bullets" er» schiesst ? - 14 Punkte Wilsons ! -
Vir komaen nun erst zu den /Jreignissen, die zu dem Ausbau unserer Festung fiihrten.Ge® neral-Oberst balder, als Chef dee Grossen Ge* neralstabes, hat als erster die Idee der ' e® stung vorgelegt. Er vertr&t die Ansicht t
1. dass ein Zusainmenbruch des lussen nicht zu erwarten sei, veil er den ersten schweren An® sturm iiberstanden habe; 2. does eine Gross*
Offensive auf der ganzen Liinge der Ostfront
nicht ratsaia sei, weili unssre Streitkrafte dadurch zu sehr in Anepruch genommen warden, was gefahrlich warden konne; }• dass dieser Krieg bestimmt ein langer Krieg geworden sei und dass deshalb alles eingerichtet warden nriisse, um aus ’Europa eine deutsche Pestung zu machen; 4- der Schlussel zum Siege liege in der Errichtung einea "Ost-Arsenals"; und 5*
dass nur unter ahrung dieser Punkte ein Zu* aammeribruch verhindert werde. -
Hitler nahm die AusfUhrungen Halders an, und sofort warden die no tiger. Anofrdnungen getroifen, die Landesteile, die dem "Ost-Ar« senal * dienen solien, unter Zivil-Verwaltung zu nehmen. Die baltischen drei Provinzen und Teiss-Eussland vzurden zur Zolonie "Cstland" zusarrimengefssst und im Sil den die Kolonie "Ukraine" errichtet. Gegen Os ten werden die® se Kolonien geschtitzt durch einen Befesti*
gungsgUrtel, der, den Oetwall einschliessend, unter steht. Dann setzte Halder die 1942-offenaive gegen Stalingrad und den aukasus ein, die den Zweck erfUllen sollte, die Kolonie "U®
kraine" gegen russische Angriffe such von der See her zu siahem. Eier wurden zum ersten
ilal grossere Kontingente rumaniecher, ungari® scher und itslienischer Truppen eingestellt, die sich ausserst tapfer gesch lagan haben,
was durch die grossen Verluste bewiesen sein diirfte. -
Am I.' enteraber 1942 gab Halder seinen Posten als Chef des Grossen Generalstabes ab an General-Oberst Jo del aue Griinden, die lei* der higher nicht gefunden bezw. nicht bekannt geworden sind. - Bier sei eingeschaltet,dass gerade Halder es wsr, der bei der hntwicklung und Ausbildung unserer neuen Wehrmacht, Jahre vor Auebruch dieses Krieges, derauf bestand, dass jeder Cffizier, ehe er einen leitenden Posten einnehmen konnte, eine vollige Ausbil® dung durchmachen musste, bei der Marine im Kriegochiff- und im Unterseebootswesen, bei den Fliegem is Kampf-Flieger und im Bomber, und bei der Arvee im Tank, in der Artillerie
und im etc.pp.V.esen. dieser durchgreifende und vielseitigen Auabildung unseres Offizierkors verdanken wir sicher* lich einen grossen Teil unserer bisherigen Krfolge. -
General-Oberst Jodel, der neue Chef, halt die von seinem Vorgiinger aufgestellten /jriegeplAne voll and ganz aufrccht, be senders das Prinzip: dies ist ein Krieg der Erdrosse® lung. Er hat zur sicneren Aucfuhrung un Voll* endung dies© Plane erweitert und ausgedehnt auf weiter liegende Ziele. (Global war). In neun wichtigen JAmkten hat er seine Plane und Absichten klar gelegt, die hierunter ein* zein erlSutert werden. -
I. Die Festung Europa ist mit den dazu ge® horigen Bruckenkdpfen zu halten, muss gehal* ten werden.
11. Innerhalb dieser Festung inuss alles ii* litarischv und Jkonomische in eine einzige Einheit zusammengefasst werden.
TIT. Die Seekriegefiihrung konzentriert sich vdllig auf den Üboot-Krieg. Zu diesem Zveck miissen mindestens 250 Üboote im Jahre gebaut werden, was das FHnffache des Verlustes an diesen Booten EkrStbilt im Jahre darstellt. Kesultate des bisherigen Üboot-?"rieges haben ergeben, dass ein jedes Üboot bis zu seinem Ver lust rund 100.000 Schiffstonnen versenkt. Um mit diesen Versenkungen Schritt zu halten, inussen die Alliierten 25 Mllionen Tonnen Schiffe pro Jahr bauen. - In klarer fprache hat Jodel es zu verstehen gegeben, dass ein erfolgreicher Krieg vollstSndig abhangt von der Organisation des "Oat-Arsenals" und dem hesultat des grosseren Hboot-Krieges. - Unss* re kegierung hat nun diese Verpflichtungen tibernormnen; Üboote wei'den fertig gestellt : pro Tag nahezu eins; neue hannschaften werden dauemd ausgebildet; Untergrund-Liegeplatze ftir Üboote* mit bombensicheren Gew jlben sind fertig gestellt, und neue werden in Pel sen getrieben an geeigneten Pliitzen; Aktionsra® dius, Bewaffnung und TfanSvrierfShigkeit der Boote sind bedeutend erweitert und verbessert; cie ksmen bis 600 Hubs tief tauchen und ent* gehen dadurch den Tiefen-homben der Alliier* ten; durch Eiribau neu ar tiger Dieselmschinen • sind elektrische Maschinen und Batterien un* ndtig geworden, was wiederum es ermdglicht, dass bedeutend mehr >l, l*unltion und Proviant gefasst werden konnen, wodurch die Boote in der Lage sind, IStngere Zeiten als bisher draussen zuzubringen; Torpedos auf Zerstdrem, Bombem und Übooten sind gleichartig und
gleich gross gegebenen* falls ein Austausch auf Aae vor sich ge* hen k&nn; Deok-Fanonen sind zahlreicher •ingwbaut und konnen irmerhalb einer Teil-Se* kunde bairn Auftauohen schnell und zielsicher schiessen, was sehr wiohtig let; die Feuer* kraft sines solchen modernen Übootes Ist der einer Corvette der Alliierxen gleich;schliesslich hat der neue Chef der Admiralitat, Adsd* xal Donitz, ©ine neue fur Üboote nach her sie in rotten von 12 und mehr und nicht einzeln angreifen. - F.*P*B*
( Tortsetzung folgt. )
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Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 71, 25 July 1943, Page 3
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