SPORT - KOMMENTAR.
Zusammengepfercht auf engerem kauiu als in Somes suchen sich die Intemierten allerlei Bet&tigungsfelder und entdeckten u.a. auf dem flachen Gelands die loglichkeit zur Anlegung von Gportplatzen,wie sie nun wiseer auf dem Felsen Somes nicht vorhanden war. Tennisplatz und Decktennisplatz sind noch im Bau,aber das grdssere Sportgeldnde ist im und gan* zen gebrauchsfertig und wurde am vergangenen lochenende durch ein Sportfest eroffnet. Vor Beginn der sportlichen lettbewerbe am onnaben Eachmittag, 20.: iirz, oankte err von Zeddelmann in einer kurzen Anaprache den fleissigen Kamereden, die am Bau der Sport* platze mitgeholfen haben, insbesondere dem Sportwart, Herrn Hintz. Die leichtathletischen V.ettbewerbe began* nen mit dem lc< vor einer ansehnlichen und erwartungefreudigen Zuschsuerrenge. Sa wurde in 5 Gruppen gelaufen, von denen zwei wegen Fehlstarts noch einmal laufen mussten. Sehr bald machten sich die Kanonen bekannt. Die beste Zeit liefen Gernert und Paul Schmidt mit je IJ sec. Werner Jahnke brauchte 1} 3/j see, Hessmann und G.Guttenbeil je 14 sec, F. Stiinzner 14 I/5 sec, Walter Jahnke 14 3/5 B ®°* Die Leislung von Paul Schmidt iat um so beach* tenswerter ale er in einer der hdheren Alters* gruppen atartete. In der anderen Gruppe der Micht*mehr*Jungsten machte Dibbem das Lennen mit 15 I/5 sec; ihm folgte Lanzinger auf dem Fusse mit 16 sec, und schliesslich trabte Fischer (alias Gualbert) mit 25 sec durchs Ziel, was die kenge mit anerkennendem Gebriill belohn* te. Zu alLremeiner Jberraschung besetste Ger* nert am Sonntag im Entscheidungslauf der 4 he* sten 100 m-GruppenlHufer nur den 2.Platz mit 15 V 5 sec, wahrend Werner Jahnke sich mit 12 3/5 sec auf den I.Platz arbeitete. Aller* dings hatte Gernert einen ausgesprochen un* gliicklichen Start. Paul Schmidt und Hessmann waren beide nur Rekunden-Bruchteile zuruck. I an wird kiinftigen Tettlfiufen diesor zu den grdssten Hoffnungen KOffhubgeh berechtigenden Lannen mit Erwartung entgegensehen. Vielleicht ware es vorteilhaft,wenn in Zukunft der Starter sein Zeichen in einer fur die Laufer sichtbaren Form gibt, etwa mit 2 kleinen Flaggen. Der 400 m-Lauf, in dem Gernert mit 64 durchs Ziel ging, vor Hessmann mit 71, Dibbem mit 76 3/5 und Toni Aprea mit 78 3/5 sec, gab Gelegenheit, jeden Lttufer in seinen Eigen-
arten scharfer aufs Korn zu nehiuen. Gernert zeigte sich als erfahrener, genau berechnen* der und achtgebender SpitzenlSufer mit wohl* abgemessenem und folgerichtig ausgefiihrtem Indspurt, wahrenc Hessmann einen auf langes Training schllessen lassenden, susgesprochen formschonen Stil an den Tag legte und eine an* genehme Ztetigkeit und Im 800 m-Lauf fiihrte in der ersten hal* ben Eunde Toni Aprea,der bald von Braunias ii« oerholt wurde und an den vorletzten Platz zuriickfiel. Gernert riickte erst in der letzten Kunde auf, iiberholte Braunias und erreichte das Ziel mit 2,4 C min nach einem begeistern* den Endspurt. Braunias hielt zahe durch und langte als Zweiter an, mit nur 2,45 3/5 min. Eine tlberraschung bereitete dann noch Aprea, der pldtzlioh auf der letzten Geraden Tempo auflegte und Walter Jahnke buchst&blich den dritten Platz abjagte. Weitsprung erreichte Werner Jahnke in einem federnden,eleganten Sprung 5,59 m,wurde allerdings wegen Übertretens verwarnt ,wenn auch nicht disqualifiziert. Fritz Stiinzner mit 5*21 m vollbrachte unter diesen Umstdnden eine Glanzleistung. Die nKchsten beiden Platze besetsten Walter Jahnke mit 4,79 m und Gernert mit 4*51 b.
Auch im Hochsprung blieb 7/eraer Jahnke mit 1,45 k Sieger. Schmiiser brachte es durch Ausdauer und Konzentration bis zu 1,42 m,was durch reichen Pei fall belohnt wurde.
IM Steinstossen endlich gab Berner Jahnke eine formvollendete Vor s tel lung und warf 10,90 m. Retzlaff hatte mit 9*68 m den 2.Platz behauptet, wenn nicht Fritz Stiinzner ihn ihm im letzten Moment mit m weggeschnappt hhtte. Gustav Guttenbeil mit 9*48 m und Rudi David mit 9*38 m folgten. In der Leichathletik beherrscht somit im Durchschnitt zurzeit 'Verner Jahnke das Feld.
Am Sonntag Nschmittag,2l. arz, fand das Faustball-VVettspiel zwischen einer jaoanischen und einer deutschen statt,zu dem die Japaner aufgefordert hatten. Schiedsrich* ter Bartolini war auf Draht, und Heindl schrieb gewissenhaft auch die ungiinstigen Punkte an. Sehr bald nach Beginn des Spiels wurde das ausgezeichnete Zusammenspiel der Japaner bemerkbar. Besonders ihr siamesischer linien* spieler Sarahiyama begeisterte die Zuschauer durch seine Gewandtheit. Auch seine Angabe war im allgemeinen sehr geschickt. Einen sehr zu* verlassigen und stetigen Zuspieler hatte er in Nagashima (hinten rechts), der sich fast niem
auf Jlanzschuase einliea*?. —- ..uf v.er deut* schen J eite war der Linienepieler iurt itiinz* ner in l-'ora, und auch Paul i.chmidt spielte anfangs sehr regelm&asig. Die gross® rlanone aber war diesnial Lanz Inger (halblinks). Aberle und Rudi Gebauer batten auf der Aussenseite schwer unter dem Wind su Leiden, der auf der Innen* seite fast ganz durch die HUtte weggehalten wurde. Lafur konnten sie in der zweiten Spielhalf te ihre FShigkeiten entfalten; aber Aberle schien vom lech verfolgt; er konnte sich ica letzten Viertel des Spiels durch einige Glanzschusse entschadigen. — Tn der zweiten Spielhalfte waren nun Lanzinger und P.Sch/idt durch die starkan ;indstosse gehemmt; trotzdem brachte Lanzinger erstklassige Schusse fertig; er war in ganz grosser Lor®. Auch Stunzner rettete viele Balls ait schnellem dntschluss. — ei den Japanem war wohl Taiji (hintan links) aa schwachsten, hatte aber auch den grossten Humor* in der zweiten Spielhalfte hatte er den 4lnd im Hucken und spielte bes* ser. Uyeno Ist fix und aufaerksam, aber nicht ganz regelraassig; gegen jide des Spiels ent* wlckelte er Form. , inami (halblinks) war durehweg ausgezeichnet, vielleicht manchaaal etwas zu wagehalsig,was ihn mehrere Balls ko* stste. Sr Ist der entscheiuenae Faktor in der Japan!schen Manaechaft.
Las Spiel z gewannen die Japaner rait 69 Punk ten gegen (51. r Die Japsaer hat ten den guten Gedanken ge* habt,eine ;,c>nur im Abstand won 5 a voa Spiel* feld zu ziehen, als Grenzs fur die Zuschauer, die eich noch nie bet einera Paustballsplel so austergultig aufgefuhrt haben ! Anschlieseend kam das large erwartete Fussball-ffettspiel zwischen den beidea Lager* ILannschaf ten M BKUk3i , K” und * r .ACKB ” zum Austrag. Es sei hier gleich vorausgeschickt, dass
der starke Wind das Spiel erheblich beein* flusete und man daher kein endgiiltiges Urteil fallen kann. Jedenfalls entwickalta in diesera Faile entgegen raanchen Vcrauasagungen BRUMMBR sin Übergewicht. In der ersten Spielhalfte spielte BRUT ’B gegen den Wind, der fiir das
erste und einzigo Tor verantwortlich wurde, das WACKER gewann. Strews kann ineofem das Lob nicht ganz fur sich in Anapruch nehmen,als sein Schusa an anderen .pielern abprallte und der Wind den Ball dann gemhchlich durchs Tor trudelte,als der Torwart S.kinarai gar nicht
darauf gefaaet und nicht zur Stells war.Gleich darauf fing Xinami unter grosses Applaus einen Ball rcustergultig aitten vor dem Tor ab. Albe* rino war ein entschlosEener,aber nicht immer glucklicher Verteidiger. — Jetzt trug BMJLE4BR
trots des Gegenwindes das piel in das gegnerische Feld, wo Hesanann ait einem schlanken 11 a - Schusa dae l.Tor fiir P l: sicherte. Da hierauf das Spiel die Tendenz hatte, sich mit deal Wind wieder nach Oaten zu verschieben, entspann sich ein haisser Kampf,in dem man
auch Spieler durch die Luft fliegen aah und
in dem besonders Hesamann und Eritz Stunzner ihre Jhalitaten zeigten und die Zuschauer
durch ihr vorbildlich aauberea Spiel erfreuten. Schliesslich machten Podesta, Schrader,
Kathan wiederholt beherzte Angriffe auf BRU - LIERS Tor,das inarai wirkungsvoll schiitzte.Bei der Gegen-Offensive zeichneten sich besonders Gernert unu Saraniyama durch ihre mehrfachen Sturm-Varsuche aus, flink, beheads,sauber,von dem draufgangerischen Lupi unterstutzt. Vo® Offensiven Geist besaelt und nun vom begilnatigt brachten, nach Ablauf der Pause, Hessmann und Geraert den Ball bis vor das IACORSCHE Tor, wo Grapengiesser und Bar* tolini wins heldenhafto Verteldigung aufstellten, bis as Make gelang, den Ball gegen den ?;ind in iSRU<C ; .RS Paid vorzubringen; doch kam bald win neuer Anatunn gegen dar» WACKERSCHS for, an de:n Hessmann nur knapp vorbeiechoss. — Diesml brachte Straws den Ball inc gegnerische Terrain, doch schickte ihn Fritz Stiinzner in seiner stiil-kraftigen Art mit einem ge« waltigen Lchuss bis zur WWKERSCHEN gung. Felgte gute Abwehr Fax Gr&pengiesner; Vorstoss Podesta, Tchroder; Abwehr Fritz Sttinz> ner, Schuse liessmann,der am SAC KE v . AC’ I Tor abprallte. Jetzt aachten Schrdder, Walter Jahn ke und Picone fiir WACXER eine kraftige Attacks und brachten den Ball bis vor BRXW Tor, wo Verteidiger Werner Jahnke die Gefahr abwandte. fchroder und Lathan wiederholten den Angriff, doch waaonat. Zuriick zum MCKER-Tor ging der Ball,wo Sarsniyama (alias Joliann) das zweite Tor fiir BRWKR schoss. — Bei den hitzigen Gefechten musste Sturraer Merten voriibergehend ins Gras beissen, wofiir er sich durch einen wohlgezielten Torschuss entschadigte,dan "orwart Braunias aber gut parierte. Ein kleiner selbstverschuldeter Unfall von Apibalsree lb* sta sich so, dass A. sit Verband welter spielte, — Ini Eifer der Schlussgefechte kam es zu einigen kleinen unerlaubten Handlungen, die hoffentlich kiinftig unterbleiben. Bae Spiel endete mit einem Sieg fiir BRUMMER, 211. Allseitiges Lob erntete der unerriidliche Schiedsrichter Lanzinger,der hier,cort und liberal! war und sich kein X fUr ein U machen liess. Von Ungaro ’ Sport-: onderberichteretatter.)
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Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 54, 27 March 1943, Page 3
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1,438SPORT – KOMMENTAR. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 54, 27 March 1943, Page 3
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