BERICHT DER ERLEBNISSE UNSERER 3 SOLDATEN AUS DEM WELLINGTON HOSPITAL.
( 5. ortsetzung. ) Feldwebel der Luftwaffe I&y erzahlt wei* ter a w Uir waxen auf dem Eiickzug von EL ALA* 122 U Lar bisher das Verbal tnis in der Luft, vie schon erwiihnt, wie 1 zu eo hat to der Englknder alias herangeechafft, was er nur hatte, sodas b wir jetzt wie 1 zu 40 standeiu Mit ihm flogen auch schon die ere ten /Um*ika» nor. Gegen sine so gewaltige Cbennacht batten unsero Flieger naturlich einen sehr schweren Stand, und wir konnten uns nicht sehr auf grosser© Luftkiiapfe einlassen. Was wir aber ■achtsn, war dies: Wir flogan in kleinen Gruppen dem Feinda ontgegan und muchten kurz vox seiner Naso kehrt und id seen aue. Solch ein Fandvor konnten wir uns ait unaeren viel schne Heron Maachinon leieten. Daait eollte bozweckt verden, dass dor Feind unsere Ver* folgung aufnisaat. Moistens Ids ten sich dann such oinige Flugzeuge aua der Formation, jag* ten blindlings hinter unserer kleinen Gruppe her und entfemten sich dadurch von dem Haupt* trees. Las war dor gegebene Augenblick fur ei* non ilberraschungs-Angriff durch oine sweite Gruppe unserer Flieger, die in viel hdheren Regionen ala wir bin und her pendelten und sich dann auf den Feind stiirzten. Durch die* acz angwwandte Lockoittel haben wir oft gute Erfolge erzielt. Ich weiss noch, wie einea Ta* geo nach ©inor erfolglosen Verfolgung der Eng* lander das Rennen aufgab und sich auf den Heiwweg machte. Aus den Wolken stiirzten aich dann unsere J&ger auf die Engldnder. Aus die* aer Gruppe von anndhemd 70 des dahinfliegen* den Feindos konnten wir, ehe er Überhaupt wusato, was los war, 6 seiner Flugzeuge ah* achieasen, die den Aussonrand der Formation bildeten. - Die Lago bei EL wurde fur unsere stark bedr&ngten Kampftruppen iaaer brwnali* char. Sie wussten weiterea Gelande aufgeben. Auch unsore vordersten Flughafen nuaaten go* raumt warden, wenn man solche überhaupt so ansprechen konnte. Einea i/organs sagte uno unser Hauptmann: • Junge, steigt noch aal in die Luft und seigt den Kerle,date wir noch da wind* Starton Sie aofort, Feldwebel ■■ajr. Lessen Sie sich auf nichts ein, es soil nur ein kloiner Jworgenspaziergang zein. * Auf seine Anabanduhr blickend meinte er noch: * In 55 l inuten sind Sie spdteatens wieder zuriick. • Aber os soil to ganz snders koimaen. Qhne jegliche waiters Vorbereitung sprang ich, wie ich
war, in seine machine. Drei weitere Flugzeu* ge start© ten ait mix. Ich war des egos zur Front sisalich kundig und f uhrte die kleine Schar. Wir flogen in gang geringer H3he,fast die Wiiate beriihrend. Lurch oolchea Fliegen verraten wir aa allsrwenigsten uneer Heraana* hen. Dio Horchapparate Bind n&elich so ent* wickelt, bei una sowohl wie beia Feinde, dasa jedea hodh fliegende Flugzeug aofort darin aufgenoomen wird» Venn sum Beiapiel in irgend elner Gagend Raglands Flugswugo aufsteigen,ao hdren wir dieses aofort in Deutschland durch unsere Horehinstrumente und wiaaen auch, von welchem Flughafen eio atarten. - Gleich nach unserem Abflug batten wir uns in ein Wadi gedriickt und achlMngelten uns sur Front* Unaufhorlich ging dor Zopf nach links und rechta, don Himael abauchend, urn nicht von feindlichen Fliagem iiberrascht zu wordm* Weit und breit war nichts zu sohen als nur die Eintdnigkeit des Wustenmeares, Sand, Sand und nichts ala In der Feme seho ich dann sine ’• taubwolke* Wir halten daxauf zu. Nichts Gutes alinend geba ioh den Defehl zum Steigm. Eine Karawane ungezahlter engliacher Lastwagen Ist auf dor yarachroute und waist sich nach vome. Der Englander hat ungeheures &atorial angeasaaolt, um uns zurUckzudrdngen. Wir go* hen natUrlich aofort sum Angriff Über und warfen unsere Bonbon ab. Der zweite Angriff wird ■it unseren llaschinengewehren gemacht. Dasu fliegen wir in einen kleinen Logon,kommen zu* rUck und bostreichen die Wagenkolonnen Mt Ite* achinengewehrfeuer, dabei tiof Über sie wag* gleitend. L’nten entsteht ein Wirrwarrj wir da* gegen klemmen una wieder in unser Wadi und fliegen waiter. Wir nahem uns jotzt elner Er* hebung im Gelande. Ich kenne diesen Bexg sohr wohl von fTUheren FlUgen. Wir kreisen hier,uxa dann nach Hauso zu fliegen. Ala ich nun eo um die Ecke kam, da kracht und platzt os pldtzlich ua aich. Ich war natUrlioh erstaunt Über dan FeuerUberfall, da ich noch am spAten Nachmit* tag des Vortages hier lang goflogon war und allea in schdnster Ordnung fand. Ich reisse an Hdhensteuer und gebe den Befehl, sofort zu steigen. Unter uns standen atwa 80 schwere eng* lische Tanks, um die ein dreifacher Kordon von Abwehrgeschutzen aufgestellt war. Da ich unsere kleine Formation fuhrte, schienen allo Rdhro auf seine Laschine gerichtet zu sein. &ein Apparat verier pldtzlich Hbhe, und ich wuaste nun, dass ich getroffen war. Den lets* ten Befahl gab ich durch das Aikrophon an seine treuen Bogleiter: Ihr dacron koaat meldet des Hauptmann,was sich abgespielt hat; t ich worde aich jetzt in die Tankkolonne btixr*
/ • sen. Lebt wohl und griisst alle Kameraden, ich gehe jetzt nach Canada. Es lebe unser Tiihrer und Vaterland. * Kit diesen Norton estate ich die Maachine auf dan Kopf und atiirzte ait sausander Fahrt ait ten in die stehenden Tanks. Das Flugzeug schlug auf ei« nan Tank aul', ich fiel unten aus der ISaschi® ne raus und lands te im Sands. Wie das a Ilea
• geschah, weisa ich nicht. Ich sprang schnell auf, lief sine Strecke davon und warf mich in den Sand. Gleich einea ge» waltigen Donnerschlag fliegt im ndchsten Augehblick meine treue Kaachine der.
( Fortsetzung folgt.)
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Bibliographic details
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 51, 6 March 1943, Page 6
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889BERICHT DER ERLEBNISSE UNSERER 3 SOLDATEN AUS DEM WELLINGTON HOSPITAL. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 51, 6 March 1943, Page 6
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