KREBS (Cancer).
( l.Fortaetzung)
Die bdsartigen Geechwulste kdnnon in al® leu Labensaltern auf tre ten, aelbst schon beim Nougeborenen, einige ;k>nate nach der Geburt. Oft ist es ein Altersleiden, und es hat wenig 2weck, einen wegen Bruetkrebs zu opcrieron. Palls er die Operation Übersteht, so hat er moistens nur ein Jahr seines Lebena gewonnen! — Der Krebs kann in alien Organon auftreten, nur in einem tritt er nioht zuerst auf, und das ist die Leber. Venn jomand an Le» berkrebs leidot, so ist der eigentliche Krebs irgendwo in einen anderen Or«pm, und in die
Leber sind nur Zellgruppen dieser Geaohwulst verpflanzt worden, die sich dann dort vermehrt haben. Die Leber ist n&alioh der vorzuglichste NKhrbodon fUr Krebszellen, aber nicht ihre eigen tliohe Rntwicklungsstelle. Der Krebs hat es □it der Tuberkulose und der Syphilis geraeinsan, das a er keine Stelle des Kdrpers ver*
echont.Über die Ursachen des Krebses weiss man haute aehr als vor 50 Jahren. Sicher ist,dass die haupts&chlichsta Vorbedingung fur das Ent* stehen des Krebses, besonders der rasch each® senden Arten, elne krankhafte VerUnderung des Blutserums ist. Tas das ist, weiss man noch nicht ganz gernu. Porscher haben sich im selbstlosen Experiment die bSsartigsten Zel* len selbst eingeimpft, und der Krebs wuchs do oh nicht welter, sondem ging zugrunde.Audh das Tierexperiment verlief negativ. Und dabei Bind diese Krebszellen ausaerordentlich z£he! Sie kdnnen n&mlioh nusserhalb des Kbrpers in ihrem eigenen Blutserum am Leben gehalten und zu weiterem Sachstura angeregt warden. Erst wenn also die krankhafte VerMnderung des Blut* serums vorhanden let, kann der Krebs auftreten. Aus 3erdem sind noch folgende sehr bedoutsame Ursachen vorhanden: I.)Chronischer Reiz an einer bestinsnten Stel* le des Korpere. Darauf ber’ihen die Speiserbhrenkrebse der Kdche, die Lippenkrebse der Pfei« fonraucher, der Anilinkreba der Farbenarbei® tor, die Karbenkrebse uaw. Der Speiserbhronkrebs der rerufskdche entsteht durch die dau® emdo Keizung der Speiserdhre durch das Xoaten hoiaser f peisen; der Mppenkrebs der Pfeifen® raucher durch das dauemde Reiben der p foife an oiner Stelle der Lippe; der Anilinkrebs ist ein Hautkrebs, der durch die dauemde Reisung gewisser Substanzen im Toor entsteht. - Allo ausgedehnten Narben, z.B.Prandnarben am ganzen Unterschenkel, kdnnen nach vision Jah®
ren in Hautkrebs Übergehen. Die Narbe ist kein naturliches Gewebe raehr und bedeutet eine dauemde Roizung. - Ausserdem beruhen die Darwkrebae auf dauemde r Reizung. Sie tre ten namlich besonders gem an den Stollen im Dan» auf, die oiner dauemden Reibung auegeaetzt Bind, und dae Bind die Biegungen im Dann. Das besagt aber noch lango nicht, dass leu to, die an Veratopfung und Haomorrhoiden leiden, an Kiastdarrnkrebs erkranken mfissen. Auch von den Personen, die an chronischen kagengeschwiiren und Alagenerkrankungen leiden, bekoramon nur sehr venigo einen Ba aussen ebon noch andere Ursachen dazukomment Die krankhafte Veranderung im Blutseruia und die erb» liche Varanlagung, eine solche Veranderung zu erleiden, - Bin Japauer hat die Reiztheorie im Tierexperiaent bewlesen. Nur ein Angohbriger diesar durch grosse ZShigkeit ausgezeichnoten Rasse konnte die endlose Geduld aufbringen, die fur dieses Experiment notwendlg war. Er rasierte namlich eine Ratte an einer Stelle ihrea Fells und pinselte sie dreimal taglioh mit Teer an dieser Stelle win. Nachdem er das ein ganzes Jahr getan hatte, bekam die Ratte an dieser Stelle den erwiinschten nautkrebs. Das Durchechnittsalter der Ratte ist nun drei Jahre. Umgerechnet auf das Leben dee •lenschan entspricht das einem Zeitraum von 20 Jahran! 2. )Die eabiyonale Fehlbildung. Darunter ver® steht man sowohl die Erblichkeit wie diejonige Art von Krebs, die von Ceburtsfehlern aus® geht. Die Ursaohe zum Krebs ist also bereiis im Keim gegeben. Der Krebs Ist die erblichste TJrkrankung, die es gibt. Wie oft hdrt man z.E.s Sein Grossvater starb an Magenkrebs, soln Vater atarb an Brustkrebs. Dae bedeutet zwar nun noch nicht, dass der Enkel auch am Krebs er* krahken muss, fiber er muss auf der Hut sein! Die Erblichkeit kann sehr weit gehen,wie dem Schreiber dieser Zeilen zufdllig bekannt ist. Er sah eine Frau im Alter von 45 Jahren, die an einem fortgeschrittenon, nicht rcehr ope» rablen Gobamiutterkrebs litt. Sie war gliick* licherweise Über den Ernst ihres Leidens nicht inforndort und wusste tiberhaupt nioht, worsn sie litt. Auf die Frage nach dem Gesundheits* zuatand ihrer Bltern teilte sie mit, dass ih» re Mutter im Alter von 45 Jahren an Gebdrmut* terkrebs starb. — Die Erblichkeitstheorie konnte ebenfalle im Tierexperiment bewiesen werden. Man fand zufSlligerweise einige fause, die an bestimaten Jrebsen erkrankten. zuch* tete sie untereinander und fand, dass nun bei ihnen dieser Krebs viel,viel hfiufiger auftrat als bei Durchschnlttsm&uoen. Schliesslich
Jr sdchtete man Hfiuse, cliff rage Imas sig da* ran e ingingen.— Sehr gem geht der Krebs von Geburtsfeh* lern, d.h. besonders von den Mutteraalen aus« Das sind ja anormale Stellen, die auf unserer Haul gamicht sein sollten. Pls sind das Kniiu* ie von kleinsten Adem, die beim heissen und Gelben mit Pigment (d.n.Farbstoffen) imprag* niert sind. Die darin enthaltenen Kellen sind von vorriherein anomal, Plbtzlich kbnnen sol* ©he sehr rasch wachaen — das Ist deutlich zu sehen! Zellgruppen warden von ih* non in die Blutbahn abgestossen, die sioh in anderen urganen ansiedeln usw. Man soil an Muttermalen nicht kratzen und eie unnbtiger* weise zum Bluten bringen. Das kann geffihrlich warden! Alls Hautanhfinge, FettklUmpchen usw., die sehr rasch und plotslich wachsen, sind auf Krebs verdfiohtig I Einen mikroskopischen Krreger des Krebses gibt es, wie aus allem bereits Mtgetellten hervorgeht, nicht. Es gibt eine Tropenkrankheit, die in Krebs Übergehen kann. Der Vorgang spielt sich jedoch so sb, dass ein Parasit ein chronisches GeschwUr in der Haut erzwugt. Wenn die Reizung lange genug dauert und der Patient prddisponiert Ist, so kann sich ein Krebs daraus entwickeln.
Per Krebs Ist also nicht ansteckend.
( Fortsetzung folgt.)
Vi •A*
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Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 50, 27 February 1943, Page 3
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926KREBS (Cancer). Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 50, 27 February 1943, Page 3
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