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KAUM GEDACHT !

(Alle Rechte Vorbehalten.Nachdruck verboten.,

54.

Wahrend der nachsten 5 Oder 4 Tage machten wir mehrere erfclglose Versuche,in den zwischen ikmtague-Hafen und Jaquinot-Bucht gelegenen Xiistendorfern zu rekrutieren. Pie Leute waren aber Behr scheu, und wir bekamen nur selten junge, anwerbefahige Leute zu sehen. Sa war nun hochste Zeit,dass ich mich emstlich auf*s Anwerben verlegte, und da das Land nordlich von **Kap Orford** der wilden Bai= ningstamme (ein Nomadenvolk) wegen kauri in Frags kam, beschloss ich meine letzten emstlichen Versuche in der Jaquinot- und Wasser-fall-Bucht zu machen.

In der hatte die Neu Guinea Kompagnie ein Jahr vorher die Pflanzung "PALFALMAL 1 * angefangen, urn in dieser zolkreichen (legend ein Anwerbe-DEPCT zu haben. Der

Pflanzer, Fritz Hauser, war einein Pflanzerkreisen bekannte Personlichkeit. Fritz war in deutscher Zeit Polizeimeister in Aitape gewesen, gab aber einmal aus Spaas einem Polizeijungen, welcher Sonntags um Urlaub u&chsuchte, um zum heiligen Abendmahl zu gehen, ein Gias Bier und ein Stuck Brot mit der Bernerkung,dass das ebenso gut ware. Die Fission beschwerte sich direkt in Berlin, una Fritz flog raus. Als ich Anfang 1917 mit meinem Gutter in Palmalmal ankerte, war Fritz Fauser schon 12 lionate da und hatte in dieser Zeit allerlei

geleistet und eine schone kleine Pflanzung angelegt. Nebenbei hatte er mit seinem Whaleboat die ganze Kuste abgerahmt und fur die N.G.C., welahe damals sehr knanp an Arbeitern war, in 12 Monaten wenigstens 300 Arbeiter angeworben.

Fritz gab aber zu,dass in den letzten honaten das GeschMft ganz bedeutend nachgelassen hatte und dass seine Bootscrew -- eine RMuberbande sondergleichen — schon grossere Buschtouren machen musste, um iiberhaupt noch Leute zu kriegen. Ich war naturlich neugierig zu erfahren, welche Taktik Fritz Hausers Jungens brauchten, und gab meinem Hausjungen Menel etwas Stangentabak und den Auftrag, Hausers Jungen im Laufe des Abends auszuhorchen. Ich wusste zwar,dass der grosste Teil der von Hauser angeworbenen Jungens nicht Freiwillige waren; denn es war damals ein Ding der Unmoglichkeit, in einem

Distrikt über JOO Arbeiter gesetzmassig anzuwerben, und es wurde allgemein zugegeben,dass werigstens 40$ der damals rekrutierten Arbeiter mit Gewalt von ihren Platzen weggenommen wurden.

Wie mir Kenel am nachsten Tage erzshlte, hatte Fritz Hausers Footscrew einen ganz raffinierten Plan ausgeheckt, um so gefahrlos wie moglich ihre Kommission von 10 Mark pro Kopf "rekrutierter” Arbeiter zu eiwerben. Die Lokuse in den meisten dieser Bergdorfer waren gewbhnlich ein zirka 100 later von den Wohnhtitten entfemter frisch gefallter Baums tamm, worauf man in den friihen Morgenstunden — so zwischen 5 und 6 Hhr — gewohnlich J Oder 4 schlaftrunkene Gestaiten hocken sehen konnte. Unbewaffnet waren sie naturlich gefundenes Fressen fur die im Busch lauernae Bootscrew. Wahrend einer der Bootsjungen in 111 der Nahe der Hutten ein paar blinde Schusse aus seiner Flinte abdruckte Oder auch eine Stange Dynamit explodieren Hess, um die Be-

wohner des Dorfes einzuschuchtein, wurden die jungen Manner im Lokus von der Bootsbesatzung überwaltigt, gefesselt und so schnell wie moglich in Sicherheit gebracht. Ich sah gleich ein, dass meine sanften

Rekrutierungsmethoden keine nennenswerten Erfolge bringen wurden, und traf daher noch im Laufe des Tages mit, Hauser ein Abkommen, auf Grund lessen ich zwei Tage spater mit unceren Besatzungen nach der 20 Keilen entfemten VJas-serfall-Bucht fuhr, daselbst den Kutter verankerte und mit 10 Jungens in den Busch ging. llach 4 Oder 5 Stunden flotten Marschierens durch grosse 'iucalyptusbestande kamen wir gegen Abend in ein kleines Dorf, wo wir im Trommelhause Lager schlugen. Der Hauptling, welcher anscheinend mit Hauser schon roanches Rekrutierungsgeschaft gemacht hatte,versprach, sich auch an diesem zu beteiligen, und ging am folgenden Morgen mit seinen Kriegem und einem Teil meiner Jungens weiter in den Busch, wahrend ich mit einigen Bootsjungens zur Bewachung des Lagers zuriickblieb.

( Fotzsetzung folgt.)

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Bibliographic details

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 127, 3 September 1944, Page 7

Word Count
600

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 127, 3 September 1944, Page 7

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 127, 3 September 1944, Page 7