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BRIEFKASTEN

Lieber Kamerad ! Ich habe den Faden Beines letzten Brie* fes mit grossem Interesne verfolgt; war aber trotzdem froh, dass er nicht tiefer ins La* byrinth fiihrte, sondem nnher an den hellen Tag. Tnzwischen habe ich such verschiedene pchrichten vom H stpcheldraht-Rundfunk” ver* nommen. — Das klingt vielleicht etwa ge* heimnisvoll wie eine Fabel Oder eine Verwir* rungsnachricht von der Zweiten Front. Na,die Zukunft wird es ja beweisen. — Aber ich habe gehort, dass vier von unseren alteren Herren, imd mr den Herren Wulf, Gosche, Jahnke und Schaafhausen, eine neue Hoffnungsbriicke gebaut wurde. Gelt, solch gute Nachricht hast Du schon seit langem nicht mehr von mir be* kommen. Jp., ich cste staunen, es die Autoritaten schliesslich doch iibers Herz bringen konnten, so etwas zu tun, nach* dem schon so viele Plane gescheitert waren. Lasst uns also hoffen, dass diese neue Briicke ein tiefes und starkes Fundament hat und nich nur wieder — wie schon so oft — im letzten Augenblick zusainnenbricnt, sondern auch noch mehreren Intemierten ihr Anrecht zu tragen nicht verweigert. Das wirst Lu ihnen doch auch alien von Herzen gonnen. Ferner glaube ich gehort zu haben, dass mit dem l.rai etwas Neues unter dem L’amen “Geraiitlicher Abend in Vliigel D” eingefuhrt wurde. Jas ist ja wieder eine ganz gewaltige Leistung, meiner ansioht nach. Vielleicht wird es gar in der Zukunft zu einer guten Ge= wohnheit, gelt! Pan kann ja nie Nissen !? — rlbenfalls soil von nun an eine monatli® che Liebesgaben-Lank- ;amr:lung in der ? orm von Paua-Stiicken u.dgl. abgehalten warden. Im Lichto seines hohen Zweckes gesehen ist das ohne Zweifel ein sehr lobenswertes Untemehmen, dae von jedem nach . oglichkeit unter* stiitzt warden sollte. Ich verstehe, dass es durchaus nicht der Fall ist, dass das Unmog* liche verlahgt wird; derm die Grwerbung die* ser badeln ist alien Taschen angepasst. Dass es uns aber daran erinnert, dass wir der Hei* mat und dem Vaterlande auch ein Opfer schul* den in seiner schwersten Zeit, ist nur zu gut angebracht. — .£ hancelt sich such nicht ur eine Absage von den r.penden, die wir vom di* rekt oder vom beutschen Koten Kreuz erhalten;

denn das VerhSltnis. zwischen uns und der Hei* mat ist ein natiirliches, wie zwischen Freund und Freund, und ver lang t auch seinen natiirli* chen Gang. Versagt eine Seite die offensicht* licne Liebe und Aufopferung — ob es notig ist Oder nicht, kommt dabei nicht in ."''rage — und schon entsteht isstrauen. Deehalb bleibt das zuverla-sigste Prinaip eines von aktiver Liebe und Aufopferung beider ' eiten — und das Va» terland hat sich Jiuer biaher wirklich reich* lich bedacht. Dass aber Huere Liebesgaben (* Paua—Ztiik* ke) iliren Zweck erfiillen, der dem Cpfer, das ein jeder zu bringen bereit ist, entspricht, wiirde ich raten, nur Stucke mit angenieteten hadeln dazu zu verwenden, auf dess man sich auf ihre Haltbarkeit verlassen kann. — ”Vor» aussicht ist die i utter der Paua-irtschaft! Und schliesslich das heueste von Allems Dass Ihr wirklich im Kino in Pahintua gewesen seid, um den Olympia—Film — ober Teile ciavor. - — zu sehen. Das ist ja waliXhaftig ein gross* artiger Fortschritt, wenn man ~»uch nach einer nahezu 5-jahrigen Intemierung schon so etwas

zutrsut. 7 ielleicht Kriegt Jhr auch nosh mal "Parole", ehe der Krieg zu* ends ist, wenn bis dahin noch ein paar al= te Jungfern auf der Strasse umherlaufen und keinen farm kriegen konnen. Neuseeland will ja eine grosse Bevolkerung nach dem Krie* ge und wollcn sie nicht all© nach Ber= lin, um dort etna 2 Ivilisierte ,? reundschaft anzukniiofen ? - A oenny for your thoughts ! Lein lager-Cnkel.

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Bibliographic details

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 111, 7 May 1944, Page 7

Word Count
574

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 111, 7 May 1944, Page 7

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 111, 7 May 1944, Page 7